An der Hauptschule Neustädter Tor wurden Projekte zum Thema „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ erarbeit

In der Küche wurde gebrutzelt, im Treppenhaus Fähnchen auf eine Weltkarte gepinnt, mitten auf dem Schulhof entstanden coole Graffiti. Und auch in fast jedem Klassenraum der Hauptschule Neustädter Tor wurde eifrig gewerkelt oder intensiv gearbeitet. Alles mit viel Engagement und erstaunlicher Begeisterung. Immerhin musste bis zum Freitag ja alles fertig und vorzeigefähig sein.

„Die Schule war in dieser Woche noch lebendiger als sonst“, stellte die stellvertretende Schulleiterin Stefanie Wunderlich fest als der große Tag dann endlich da war. Jetzt endlich konnten die Ergebnisse der Projektwoche zum Thema „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ den zahlreich erschienenen Eltern, Geschwistern, Freunden und den zukünftigen Fünftklässlern präsentiert werden. Und die Arbeit hat sich gelohnt, denn gemeinsam mit den Lehrkräften wurde ein ebenso unterhaltsames wie informatives Programm erarbeitet, mit dem die Schule zeigen konnte, dass „Schule ohne Rassismus“ hier nicht nur ein Slogan, sondern gelebtes Miteinander ist.

 

In vielen Projekten setzten sich die Schülerinnen und Schüler mit anderen Kulturen und Religionen auseinander, profitierten dabei von den Erfahrungen ihrer ausländischen Mitschüler und bekamen so sehr persönliche und tiefe Einblicke. Ein Besuch der Synagoge in Göttingen gehörte ebenso dazu wie eine Umfrage in der Innenstadt oder das Kennenlernen verschiedener Gebetsarten.

Unterstützt vom Verein Rückenwind wurden in der Woche die Integrationslotsen ausgebildet, angeleitet vom DRK die Schulsanitäter und schließlich auch die Streitschlichter. Für den körperlichen Ausgleich gab es von der Kreisjugendpflege einen Fußballkäfig, für die Kreativen Tipps zum erstellen von Nanas und der Autor Oliver Uschmann las exklusiv für die literaturbegeisterten Schüler.

Dazu kamen etliche Projekte, die am Freitag auf dem Schulhof, in der Aula oder auch auf einer kleinen Bühne im Klassenraum präsentiert wurden. Orientalischer wie moderner Tanz, eine gelungene Shakespeare-Adaption mit dem Titel „Romeo und Julia – reloaded“, eine szenische Darstellung einer Bibelgeschichte von Rita Sührig, Schnupperunterricht in Englisch und Chemie für die zukünftigen Fünftklässler oder ein Puppentheater um den Keinohrhasen, das nicht nur die kleinen Geschwister begeisterte.

Den Besuchern gelang es kaum, alles genau anzusehen, da jedes einzelne Projekt vielschichtig und interessant war und das große persönliche Engagement der Schülerinnen und Schüler widerspiegelte. Zwei Dinge wurden an diesem Nachmittag deutlich: Schule kann manchmal richtig Spaß machen und sie bildet viel umfassender als nur auf einer fachlichen Ebene. Nur so können sich Jugendliche schließlich zu weltoffenen und vorurteilsfreien Menschen entwickeln.