der Hauptschule Neustädter Tor

 

Ein großer Stadtbrand vernichtete 1545 die Häuser auf dem Grund und Boden der heutigen Hauptschule am Neustädter Tor. Fünf Jahre später wurden an gleicher Stelle Bürgerreihenhäuser errichtet. Noch im 16. Jahrhundert hatte dann Hans Ernst von Gladebeck das heutige Grundstück inklusive Nachbargrundstück sowie Nebengebäuden, Scheunen und Stallungen erworben. Auf dem Grundstück Spritzenhausplatz 9 errichtete C. A. Friedrich Schachtrupp (Bruder des Fabrikerben Johann Friedrich Schachtrupp) 1836 einen großzügig angelegten Fachwerkbau mit spätklassizistischen Formen, die heutig

Der Besitz wechselte 1872 an die Witwe des Fabrikanten Theodor Greve. 1884 erwarb der Magistrat der Stadt Osterode das Grundstück: In den Gebäuden wurde nun das Landratsamt untergebracht. Die bis dahin in der Aegidienstraße befindliche sogenannte Bürgermädchenschule zog 1895 in die Gebäude am Spritzenhausplatz um. Sie war hier, abgesehen von kriegsbedingten Unterbrechungen, bis 1954 untergebracht.

Die bisher in der Waagestraße befindliche Höhere Töchterschule, die sogenannte Luisenschule, zog 1898 vorübergehend in die Räume der Schule am Spritzenhausplatz ein. Wenige Jahre später wurde sie jedoch in das Döringsche Haus in der Scheffelstraße verlegt. Neben der Bürgermädchenschule bestand zudem ein einklassiger katholischer Schulzweig, der während des Krieges wieder aufgelöst wurde.

Die vorrübergehende Errichtung eines Reservelazaretts in mehreren Schulräumen hatte 1945 starke Unterrichtseinschränkungen zur Folge. In den Jahren 1946/48 wurde ein Schulsystem mit den Klassenstufen 1-7 aufgebaut. 1949/50 wurde dann die Schulpflicht auf acht Schulbesuchsjahre ausgeweitet.

1954 nahte das Ende der Bürgermädchenschule am Spritzenhausplatz. Nachdem in den vorangegangenen Jahren schon Jungen von der Knabenschule mit übernommen worden waren, zogen nun sechs Klassen in die Jacobitorschule und in die neu erbaute Schule am Röddenberg um. Die heutige Realschule am Röddenberg sollte ursprünglich eine Volksschule werden, während man die Realschule am Spritzenhausplatz unterbringen wollte. Der neue Schulname für die Bürgermädchenschule wurde während der Einweihungsfeier der Röddenbergschule verkündet: Neustädter Schule.

1965 fand die Umstellung der Neustädter Schule zur Volksschule mit Oberstufenschwerpunkt statt, und die Klassenstufen 1-4 wurden in den Schulen am Jacobitor und am Röddenberg untergebracht.

Mit Einführung der Orientierungsstufe 1978 wurden die Klassenstufen 5-6 nicht mehr in den Gebäuden der Neustädter Schule unterrichtet. Zusätzlich wurde in der Hauptschule Neustädter Tor eine 10. Klasse eingerichtet, die nach dem Hauptschulabschluss auch den Erwerb des Sekundarschulabschlusses – Realschule ermöglichte. Durch die Schulstrukturreform wurden 2004 die 1978 eingeführten Orientierungsstufen aufgelöst und die Klassenstufen 5-6 wieder in die Hauptschule Neustädter Tor eingegliedert. Gleichzeitig wurde die Hauptschule Dreilinden aufgelöst.

Seither ist die Hauptschule Neustädter Tor am Spritzenhausplatz einziger Hauptschulstandort in Osterode.